Wer war Joseph Pilates?

Joseph Pilates wurde 1883 in Deutschland geboren. Sein Vater war ein Turner griechischer Herkunft, seine Mutter eine naturheilkundlich orientierte Frau, die an die Selbstheilungskraft des Körpers glaubte – ganz ohne Medikamente oder Operationen. Joseph war als Kind oft krank: Er litt unter Asthma, Rachitis und rheumatischem Fieber. Doch genau das wurde zum Antrieb – er widmete sein ganzes Leben der Suche nach Kraft, Gesundheit und körperlicher Balance.

Schon früh trainierte er mit seinem Vater Gymnastik, Bodybuilding und Kampfkünste wie Jiu-Jitsu und Boxen. Er studierte Yoga, beobachtete die Bewegungen von Tieren und kombinierte all sein Wissen zu einem ganzheitlichen Trainingsansatz. Während des Ersten Weltkriegs wurde er interniert – und nutzte diese Zeit, um seine Mithäftlinge mit selbst entwickelten Übungen zu stärken.

Nach dem Krieg kehrte er zurück nach Deutschland, arbeitete mit Tänzern, Polizisten und Sportlern. Als man ihn aufforderte, für die Armee zu arbeiten, lehnte er ab – enttäuscht von der politischen Entwicklung, wanderte er in die USA aus. Auf der Überfahrt lernte er Clara kennen, seine spätere Frau. Zusammen eröffneten sie in New York ein Studio – direkt im Umfeld der Tanzszene. Viele Tänzer, Schauspieler und Athleten trainierten bei ihnen – und verbreiteten seine Methode weiter.

Joseph Pilates starb 1967 im Alter von 83 Jahren in New York. Ein Brand in seinem Studio wurde ihm zum Verhängnis – er atmete giftigen Rauch ein, als er versuchte, seine Geräte zu retten, und erholte sich nicht mehr davon.

Obwohl er keine eigenen Kinder hatte, lebt seine Methode durch seine Schüler weiter. Heute ist Pilates eine weltweit anerkannte Trainingsform – für Menschen jeden Alters, jedes Levels, mit dem Ziel, Körper und Geist in Einklang zu bringen. Dank Joseph Pilates steht uns heute ein System zur Verfügung, das Kraft, Kontrolle und Achtsamkeit auf einzigartige Weise verbindet.